30 Bullenball Wilsberg

Privatdetektiv Georg Wilsberg besucht mit Alex und Ekki den alljährlich stattfindenden Bullenball, der von den Landwirten der Umgebung organisiert wird. Ekki amüsiert sich nicht so richtig und begibt sich früher als die anderen auf den Heimweg, dabei nimmt er den jungen Michael Klarmann in seinem Wagen mit. Dieser will am Kieswerk aussteigen, weil er dort sein Auto abgestellt hat. Auf dem Weg dorthin muss Ekki anhalten, weil ein totes Wildschwein mitten auf der Straße liegt. Beide steigen verwundert aus, und plötzlich wird auf sie geschossen. Während Ekki leicht verletzt wird, wird Klarmann tödlich getroffen.

Nr.30
Original­titelBullenball
SerieWilsberg
Staffel Staffel 3
RegieHans-Günther Bücking
DrehbuchTimo Berndt
Erstaus­strahlung D (ZDF)25. November 2010
(ZDFneo)

Da Ekki glaubt, dass ihm als ungeliebtem Steuerprüfer dieser Anschlag gilt, versucht Wilsberg ihm zuliebe, den Fall aufzuklären. Als erstes findet er heraus, dass jemand mit einem Jagdgewehr Schießübungen auf ein Verkehrsschild getätigt hat. Fast alle Bauern sind auch Jäger, was den Kreis der Verdächtigen nicht gerade klein macht. Den größten Teil der Acker- und Waldflächen hat allerdings Christian Klarmann, der Stiefvater des Opfers, als Jagdpacht in Nutzung, was die meisten Jäger ärgert und neidisch macht – für Wilsberg ein mögliches Motiv.
Kommissarin Anna Springer konzentriert sich bei ihren Ermittlungen auf das Umfeld des Opfers. Michael Klarmann war mit seinen 24 Jahren bereits Geschäftsführer geworden, weil sich sein Stiefvater aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma hatte zurückziehen müssen. Michaels Freundin Jule Köhler ist erst seit kurzem mit dem jungen Mann zusammen; ein eifersüchtiger Freund scheint nicht vorhanden zu sein. Doch mitten in ihren Recherchen wird auf Ekki ein weiteres Mal geschossen, als er mit seiner neuen Freundin Nicole Bentus zusammen in seinem Büro ist. Für Wilsberg sieht das nur nach einem Ablenkungsmanöver aus, denn offensichtlich hat der Schütze absichtlich daneben geschossen. Ekki ist dennoch fest davon überzeugt, dass die Schüsse ihm galten, und er verdächtigt Thomas, den Exfreund seiner Nicole. Doch schnell findet Wilsberg heraus, dass Nicole Ekki nur ausgenutzt hat, damit er für sie steuerlich positiv entscheidet.
Wilsberg stößt bei seinen Ermittlungen auf eine besondere Beziehung zwischen dem Stiefvater des Opfers und Irmgard Köhler, der Mutter von Michaels Freundin Jule. Seit 19 Jahren lässt Klarmann die Frau mietfrei in einem seiner Häuser wohnen. Ebenso lange ist Köhlers Ehemann verschwunden, was Wilsberg verdächtig erscheint. Er forscht weiter und findet unter einer von Klarmanns alten Jagdhütten ein Skelett. Als Christian Klarmann aufgrund des Fundes den Mord an Günther Köhler gesteht, wird er plötzlich vor Wilsbergs Augen erschossen. Der Detektiv sieht die Lösung bei Irmgard Köhler. Er spricht sie darauf an und erfährt so, dass Jule Klarmanns Tochter ist. Ihr Mann wollte seinerzeit Klarmann mit diesem Wissen erpressen. Aus Angst, dass dann seine geplante Hochzeit platzen würde, erschoss Klarmann Günther Köhler.
Da sowohl Köhler als auch Vater und Sohn Klarmann mit der gleichen Waffe erschossen worden sind, versucht Wilsberg, die Lösung des Falles über die Waffe zu finden. Sie musste über all die Jahre dem Mörder zugänglich gewesen sein; damit führt die Spur zu Ulf Hagen, der die Waffen des Schützenvereins bei sich aufbewahrt. Doch nicht er, sondern sein Sohn Karsten hat die Klarmanns erschossen, da er herausgefunden hatte, dass Jule Köhler, auf deren Zuneigungen er sich schon länger Hoffnungen machte, Erbin eines möglichen Vermögens wird. Dabei ahnte er nicht, dass Christian Klarmann so gut wie pleite war und Jule keinerlei Interesse an ihm hat. 



 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

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