63 Minus 196° Wilsberg

Ziemlich aufgelöst erscheint Britta Mantzke bei Wilsberg wegen einer familiären Angelegenheit und bekommt von Alex einen Termin am nächsten Vormittag. Doch am nächsten Morgen wird sie tot aus dem Aasee geborgen. Anhand des gekauften Buches, das sie bei Wilsberg vergessen hat, lässt sich auf einem Überwachungsvideo der Buchhandlung eine Auseinandersetzung zwischen Britta Mantzke und Familie Sandfort beobachten, doch was Britta dort so aus der Fassung gebracht hat, bleibt zunächst offen.

Nr.63
Original­titelMinus 196°
SerieWilsberg
Staffel Staffel 7
RegieMartin Enlen
DrehbuchJürgen Kehrer, Sandra Lüpkes
Erstaus­strahlung D (ZDF)2. März 2019

In einem zweiten Handlungsfaden wirft Ekki seine Lederjacke zur Altkleidersammlung und entdeckt zu spät, dass sein Portmonee noch darin war. Als er in der Halle des Hilfswerks Dress4Aid, das die Sachen einsammelt und bei der Arthur Sandfort Geschäftsführer ist, danach sucht, wird er Zeuge geheimnisvoller Machenschaften. Ein dritter Handlungsfaden besteht in Alex’ neuer Anstellung in der Kanzlei Schrobecke & Partner, wo sie für die Reproduktionsklinik „Beste Hoffnung“ zuständig ist und zunächst der dort künstlich gezeugten Kira Baumgärtner beim ersten Treffen mit dem Samenspender beistehen soll, der ihr biologischer Vater ist – zu Alex’ Überraschung erscheint Overbeck.

Während sich Alex in die Feinheiten des Vaterschaftsrechts und der künstlichen Befruchtung vertieft und sich dabei in Thorsten Friedrichs verliebt, den Leiter von „Beste Hoffnung“, versucht Ekki zunächst vergeblich, bei Dress4Aid unlautere Machenschaften aufzudecken, und der zunächst widerwillige Overbeck freundet sich mit seiner plötzlichen Tochter an. Ekki unternimmt private Erkundungen bei Dress4Aid und gerät in Lebensgefahr, als er dort Waffenschieberei fotografiert und dabei entdeckt wird. Er kann gerade noch entkommen.

Wilsberg und Alex kommen dahinter, dass bei „Beste Hoffnung“ illegalerweise mitbefruchtete Eizellen, die eigentlich als Klinikabfall entsorgt werden müssen, ohne Wissen ihrer Erzeuger an gut zahlende zeugungsunfähige Paare verkauft werden. Britta Mantzke hatte sich vor einer schweren Chemotherapie dort Eizellen entnehmen lassen, danach hatten sie und ihr Mann Guido sich per künstlicher Fertilisation ihren Kinderwunsch erfüllt. Im Spielzeugladen war Britta vom Anblick der kleinen Jolanda Sandfort schockiert, die ihrer Tochter Amrei sehr ähnlich sieht und tatsächlich deren genetische Schwester ist. Als Alex und Wilsberg deshalb Friedrichs zur Rede stellen wollen, können sie einen tödlichen Anschlag gerade noch abbrechen – Friedrichs wurde in seinem Auto vergast. Ein Racheakt der Mantzkes oder Sandforts?

Der schwer vergiftete Friedrichs kommt kurz darauf im Krankenhaus ums Leben, als sein Biologe Rolf Speyer in einem unbewachten Moment die Sauerstoffbeatmung abschaltet. Nun weiß Alex, dass nicht Friedrichs, sondern Speyer der kriminelle Embryonenverkäufer und auch der Mörder ist. Speyer entführt sie in den Keller von „Beste Hoffnung“, um sie dort in flüssigem Stickstoff zu töten. Alex kann im letzten Moment von ihrem Handy aus unbemerkt Wilsbergs Nummer wählen, der so die Entführung mithört und das Spiel zeitgleich mit dem erfolglosen, zufällig anwesenden Overbeck (der zu seinem Leidwesen doch nicht Kiras Vater ist) beendet.

    



 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Datenquelle: wikipedia.org/wiki/Wilsberg_(Fernsehreihe)