22 Filmriss Wilsberg

Ekki verbringt eine lange Nacht in der Kneipe Blauer Papagei, die er dann später mit zwei osteuropäischen Damen verlässt. Am nächsten Morgen erwacht er in einem Hotelzimmer des Hotels Astor, kann sich aber an die vorherige Nacht nicht erinnern. Er hat einen Filmriss und verlässt das Hotelzimmer ohne zu sehen, dass seine Begleitung mit einer Platzwunde am Kopf tot im Badezimmer liegt.
Das Hotelpersonal entdeckt die Tote und ruft Kommissarin Anna Springer und ihren Assistenten Overbeck auf den Plan. Diese bringen in Erfahrung, dass das Hotelzimmer unter dem Namen Georg Wilsberg gebucht wurde. Daraufhin wird Wilsberg unter dringendem Tatverdacht stehend vernommen. Bei einer Gegenüberstellung erkennt der Portier den Gast der vergangenen Nacht nicht wieder. Eine Beschreibung führt die Ermittler jedoch zu Ekki. Dieser befindet sich gerade bei einer Steuerprüfung im von Herrn Lehmann geführten Reisebüro Merkur und wird dort von Kommissarin Springer festgenommen.
Georg Wilsberg glaubt an die Unschuld seines Freundes und gibt sich im Hotel Astor gegenüber der Empfangsdame als Kommissar Overbeck aus, um Zugang zu dem Hotelzimmer zu erhalten, in dem sich in der vergangenen Nacht der Mord ereignet hat. Auf einem Streichholzbriefchen findet Wilsberg die handschriftliche Notiz HEPO. Im Laufe seiner Recherchen ermittelt Wilsberg, dass es sich um einen russischen Schriftzug handelt, der Nero bedeutet. Dies führt ihn in den Nachtclub Nero World, wo er auf die Prostituierte Svetlana Rusnikova trifft, eine Kollegin der ermordeten Weißrussin Jelena. Svetlana offenbart Wilsberg, dass sie von Jelenas Tod geschockt sei, da diese unter dem Schutz des Chefs der Nero Holding gestanden hatte. Der Zuhälter Victor droht Wilsberg, bevor er ihn aus dem Nachtclub werfen lässt, Ekki müsse um sein Leben bangen, weil er Jelena getötet habe.
Alex Holtkamp, die in der Kanzlei ihres Freundes Markus und dessen Vater Heinrich Faber arbeitet, bittet in der Zwischenzeit ihren Freund, Ekkis Verteidigung zu übernehmen. Entgegen einer vorherigen Absprache mit Markus belastet Svetlana Ekki mit ihrer polizeilich aufgenommenen Darstellung des Abends in der Kneipe und der Taxifahrt zum Hotel Astor schwer. Kurze Zeit später gelingt es aber durch eine entlastende Aussage des Taxifahrers nachzuweisen, dass auch der Portier des Hotels gegenüber der Polizei gelogen hat, um Ekki zu belasten. Es stellt sich heraus, dass zwischen dem Hotel und dem Nachtclub eine Verbindung besteht; beide gehören zur Nero Holding.
Aus der Kanzlei bringt Alex eine DVD mit nach Hause, die anstatt vermeintlicher Urlaubsangebote aus dem Reisebüro Merkur verfängliche Bilder enthält, die Ekki und Jelena im Hotelzimmer zeigen. Markus, der eine Affäre mit einer Mitarbeiterin hat, trennt sich von Alex. Diese entwendet daraufhin aus der Kanzlei der Familie Faber die unter Verschluss stehenden Akten von deren Klienten Nero Holding. Nach einem Studium dieser Akten sucht Wilsberg die Spedition von Rudolf Schlott auf, die als Nero Trans. eine Tochtergesellschaft der Nero Holding ist und sich auf internationale Kühltransporte spezialisiert hat. Wilsberg und Alex werden des Nachts auf dem Gelände der Spedition Zeuge, wie mehrere russische Mädchen aus dem Kühltransporter steigen. Sie haben einen international operierenden Mädchenhändlerring enttarnt, der zwischen Kiew und Münster verkehrt. Wilsberg alarmiert die Polizei und begibt sich zusammen mit Alex in ein Kühlhaus auf dem Gelände der Spedition. Dort finden sie Markus Faber, der erschlagen wurde.
Kommissarin Springer lässt Victor als mutmaßlichen Menschenhändler verhaften. Sein Anwalt sorgt dafür, dass er in Ekkis Zelle gebracht wird, damit er für Ekkis Ableben sorgen kann. Dieses soll wie ein Selbstmord aussehen. Hierzu erhält der Häftling vom Anwalt eine Ampulle, die ein Betäubungsmittel enthält.
Wilsberg bricht in Lehmanns Privaträume ein und findet dort Fotos, die neben anderen Prostituierten auch Svetlana zeigen. Daraufhin macht sich Wilsberg auf den Weg nach Holthausen, um dort den Chef der Nero Holding aufzusuchen. Er trifft dort auf Lehmann, der ihn mit einem Revolver bedroht. Lehmann erklärt ihm, dass er Ekki mit den verfänglichen Fotos erpressen wollte, seine Steuerprüfung einzustellen, da er befürchten musste, dass die Verbindung zwischen seiner Tarnfirma, dem Reisebüro Merkur, und seiner Nero Holding auffliegen könne. Weil er Ekki für den Mörder von Jelena hält, hat er den Mord an Ekki in Auftrag gegeben, der von Victor in der Gefängniszelle ausgeführt werden soll. Wilsberg erkennt den Ring an Svetlanas Hand wieder, den er schon einmal auf den Erpresserfotos gesehen hat, und entlarvt Svetlana, die Fotos von Ekki und Jelena aufgenommen zu haben. Er kombiniert, dass Svetlana ihre Kollegin Jelena erschlagen hat, um ihren Platz an Lehmanns Seite einnehmen zu können. Zudem ist sie für den Mord an Markus Faber verantwortlich, der ihr bei der Aufklärung des Mordes an Jelena zu gefährlich geworden war.
Kommissarin Anna Springer trifft rechtzeitig ein, um Lehmann und Svetlana festnehmen zu lassen und Wilsberg zu befreien. Die verständigten Kollegen können Victor davon abhalten, den schlafenden Ekki in der Gefängniszelle aufzuknüpfen. Ekki wird aus der Haft entlassen. Heinrich Faber begeht Selbstmord, weil er sich durch seine Tätigkeit als Anwalt für die Nero Holding indirekt für den Tod seines Sohnes verantwortlich fühlt.    


Nr.22
Original­titelFilmriss
SerieWilsberg
Staffel Staffel 3
RegieReinhard Münster
DrehbuchEckehard Ziedrich
Erstaus­strahlung D (ZDF)12. Jan. 2008

 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

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