21 Unter Anklage Wilsberg

Alex Holtkamp, Georg Wilsbergs Patentochter, beginnt den Abschnitt ihres Referendariats in der Rechtsanwaltskanzlei Hoppenheit & Partner, in der Wilsberg ebenfalls tätig war, bevor er seine Zulassung als Anwalt verlor. Wilsberg besucht Alex in der Kanzlei, um ihr zu ihrem „Berufsstart“ zu gratulieren. Dabei lernt er Maike und Ulrike, zwei Studienfreundinnen von Alex, kennen. Alex bittet Wilsberg, Maike Nachhilfe zu geben, damit auch sie ihr Jurastudium beenden kann. Wilsberg lehnt dies jedoch ab. Nachdem die Freundinnen gemeinsam mit Sekt auf Alex angestoßen haben, fährt Maike abends mit Ulrike nach Hause. Auf dem Heimweg kommt es zu einem Autounfall. Als die Polizei eintrifft, wahrt Wilsberg Maikes Berufschancen als spätere Anwältin, indem er behauptet, der Fahrer des Unfallwagens zu sein. Anschließend fährt Wilsberg die alkoholisierte Maike in ihrem beschädigten Auto nach Hause. Maike lädt ihn zu sich in die Wohnung ein, wo sie nur noch in Unterwäsche bekleidet eine weitere Flasche Sekt öffnen will und Wilsberg Avancen macht. Er lehnt ihr eindeutiges Angebot ab und macht sich seinerseits auf den Heimweg. Als er draußen an der Haustür steht, fliegt die geöffnete Sektflasche haarscharf an seinem Kopf vorbei.
Am nächsten Tag wird Wilsberg von Michael Bach, einem Beamten für Sexualdelikte der Kripo Münster, in seinem Antiquariat aufgesucht. Dieser konfrontiert den Antiquar mit Maikes Vorwürfen, er habe sie in der vergangenen Nacht vergewaltigt. Weiterhin sagt sie aus, Wilsberg habe schon mit ihrer Mutter Marlis ein sexuelles Verhältnis gehabt. Die Vorwürfe der Vergewaltigung weist Wilsberg vehement von sich. Sein Verhältnis zu Marlis Ossiger bestätigt Wilsberg indes seinen Freunden Alex und Ekki gegenüber. Marlis hatte sich für Wilsberg von ihrem Ehemann Christian Lehmann scheiden lassen. Wilsberg habe sich vor 20 Jahren als juristischer Vertreter von Marlis Ossiger dafür eingesetzt, dass sie das Sorgerecht für Maike zugesprochen bekommt. Als Marlis jedoch in finanzielle Nöte geriet, sei Maike zu ihrem Vater Christian gezogen, der ihr als reicher Geschäftsmann in der Computerbranche ein angenehmeres Umfeld bieten konnte.
Nach Maikes belastenden Vorwürfen bricht Wilsberg in ihre Wohnung ein, um Beweise für seine Unschuld zu finden. Dabei stößt er auf eine umfangreiche Sammlung von Notizen über und Fotos von ihm, die Maike angefertigt hat. Kurz darauf entgeht Wilsberg nur knapp einem Anschlag, als jemand versucht, ihn mit Christian Lehmanns Wagen zu überfahren.
Benjamin Cappenberg, ein Ex-Freund von Maike, der ein ehemaliger Angestellter von ihrem Vater ist, berichtet Wilsberg, Maike habe sich von ihm getrennt, wollte dabei jedoch sichergehen, dass er vollständig aus ihrem Leben verschwindet. Dazu habe sie ihrem Vater Fotos von einem fingierten Seitensprung vorgelegt, den sie mit Hilfe ihrer Freundin Ulrike eingefädelt hatte. Diese Bilder führten letztlich nicht nur zu seiner Kündigung, sondern zugleich zu einer Diskreditierung in seiner Branche, weswegen er nur im Ausland einen Neuanfang anstreben kann. Er legt Wilsberg die belastenden Fotos vor, aus denen sich der Privatermittler für seine eigenen Ermittlungen bedient.
Ulrike tritt bei der Polizei als Zeugin auf, die Maikes Aussage stützt und Wilsberg schwer belastet. Daraufhin wird gegen Wilsberg ein Haftbefehl erlassen. Wilsberg bekommt das während eines Aufenthaltes bei der Polizei mit und flieht in den Raum seiner Bekannten Kommissarin Springer, anschließend gelingt ihm die Flucht. Vor seinem Antiquariat wird Wilsberg von Christian Lehmann abgefangen. Noch bevor sich die beiden aussprechen können, erscheint der Polizist Bach mit gezogener Waffe und tötet Christian Lehmann. Dieser bricht hinter seinem Wagen zusammen und in seiner Hand wird ein Revolver gefunden.
Es gelingt Wilsberg, Ulrike davon zu überzeugen, dass sie von Maike manipuliert wurde, und sie ihre Aussage bei der Polizei als Falschaussage zurückzieht. Als Wilsberg erfährt, dass Christian Lehmann sein gesamtes Vermögen in Höhe von elf Millionen Euro in einer Stiftung festlegen wollte, findet er ein Motiv für die Geschehnisse der vergangenen Tage. Weil Maike befürchtete, sie würde als alleinige Erbin nicht an die Millionen ihres Vaters kommen, sobald sie in die Stiftung eingezahlt worden sind, musste sie ebendiese Einzahlung verhindern. Dazu manipulierte sie Michael Bach, der nach seiner Scheidung Privatinsolvenz einreichen musste. Er erschoss Christian Lehmann in Maikes Auftrag und legte die Waffe von Christian Lehmann, die er von Maike erhalten hatte, in die Hand des Toten, damit es wie Notwehr aussieht.
Mit diesem Wissen wird Ulrike von Wilsberg gebeten, eine Falle für Maike und Michael zu stellen. Er lässt sie bei Maike anrufen, um ihr mitzuteilen, sie wisse von ihrem falschen Spiel und verlange 100.000 Euro Schweigegeld, andernfalls würde sie die beiden bei der Polizei auffliegen lassen. Sie vereinbart eine Geldübergabe in einer abgelegenen Scheune, zu der sie gemeinsam mit Wilsberg fährt. Vor Ort muss Wilsberg jedoch feststellen, dass er in seiner Ansicht bestätigt wurde, wonach auch Ulrike ein doppeltes Spiel spielt. Er findet sich in der Gewalt der drei wieder, die gemeinsame Sache machen und mit Wilsberg den einzigen Zeugen töten wollen, der sie überführen kann. Im letzten Augenblick erscheint Kommissarin Springer mit Overbeck, um Maike, Ulrike und Michael festzunehmen und Wilsberg zu befreien.
Daraufhin machen sich Ekki und Alex gemeinsam mit Wilsberg auf den Weg zu einer Überraschungsparty zum 50. Geburtstag von Wilsberg, von der er bereits erfahren hat. 


Nr.21
Original­titelUnter Anklage
SerieWilsberg
Staffel Staffel 3
RegieMartin Gies
DrehbuchTimo Berndt
Erstaus­strahlung D (ZDF)27. Mai 2007

 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

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