57 Alle Jahre wieder Wilsberg

Georg Wilsberg und seine Freunde sind am Heiligen Abend traditionsgemäß bei Kommissarin Anna Springer zum Essen eingeladen. Doch Ekkehardt Talkötter und Alex Holtkamp melden sich ab, weil sie anderweitig eingeladen worden sind und auch Anna hat eigentlich keine Lust. Unter dem Vorwand, krank zu sein, ruft sie Wilsberg an und entschuldigt sich. Enttäuscht und wie so oft wieder mal mittellos, fragt er sich, wie er den Abend verbringen soll.

Nr.57
Original­titelAlle Jahre wieder
SerieWilsberg
Staffel Staffel 6
RegieDominic Müller
DrehbuchStefan Rogall
Erstaus­strahlung D (ZDF)23. Dez. 2017

Da kommt ihm die junge Frau recht, die gerade an seiner Tür klingelt und ihn um Hilfe bittet. Ihr Freund Johannes sei nach einem Anruf bei einer Eva Römer verschwunden. Als Wilsberg die Frau in ihrem Kostümverleih aufsucht, kann sie sich nicht an den von Wilsberg beschriebenen jungen Mann erinnern. Wie es der Zufall will, trifft er aber hier Springers Kollegen Overbeck, der sich ein Hirtenkostüm ausleihen will, weil er als Hirte in einem Krippenspiel in der Kirche bei einem Integrationsprojekt mitwirkt. Wilsberg entgeht bei dem Gespräch nicht, wie sich eine als Weihnachtsmann verkleidete Person aus dem Laden davonschleicht, kann ihr aber nicht folgen. Kurz darauf wird von drei als Weihnachtsmännern verkleideten Personen die Bank überfallen, in der ausgerechnet Kommissarin Springer als Kundin vor Ort ist. Trotz ihrer schnellen Nachricht an die Polizei können die Täter entkommen, da die eintreffenden Beamten die Weihnachtsmänner nicht als Täter erkennen. So geht auch Springer zu dem Kostümverleih, wo sie auf Wilsberg trifft. Dieser wendet sich enttäuscht von Anna ab, weil er nun sieht, dass sie gar nicht krank ist und ihn offensichtlich belogen hat. Kaum in seinem Laden wieder angekommen, erscheinen auch Ekki und Alex, bei denen ebenfalls einiges nicht so gelaufen ist, wie es geplant war.
Unerwartet findet sich der vermisste Johannes bei seiner hochschwangeren Marie wieder ein und Wilsberg wird aus dem Vertrag entlassen. Ekki und Alex dagegen sollen sich im Auftrag von Richter Hartmut Rudolph um seine angebliche entführte Frau kümmern, doch wie sich sehr schnell herausstellt, hat die vermisste Ehefrau ihren Mann freiwillig verlassen. Als sich dennoch telefonisch ein Entführer meldet, wird dieser von Rudolph nicht ernstgenommen. Ekki und Alex sehen das anders und benachrichtigen Kommissarin Springer. Die hat jedoch noch mit dem Banküberfall zu tun und da Frau Rudolph erst ein paar Stunden weg ist, will sie den Fall nicht aufnehmen. Wilsberg will noch einmal mit Johannes Zimmermann reden, da er sich sicher ist, dass dieser mit dem Bankraub zu tun hat. Er kommt gerade dazu, wie Marie vor ihrer Wohnung von zwei Männern bedrängt wird. Auch sie sind auf der Suche nach Johannes, der inzwischen erneut verschwunden ist. Wilsberg kombiniert, dass er mit der Beute vom Bankraub „durchgebrannt“ sein wird und seine beiden Kumpane ihn jagen.
Richter Rudolph gelingt es, seine Frau auf ihrem Handy zu erreichen, die so erfährt, dass er eine Entführung befürchtet hat. Kurzerhand greift die enttäuschte Ehefrau diese Idee auf und spielt ihrem Mann tatsächlich eine Entführung vor. Ungeplant meldet sich jedoch ihr Sohn aus erster Ehe, bei dem es sich um Johannes Zimmermann handelt, und bittet sie einen Rucksack für ihn aufzubewahren. Für ihre Entführungsgeschichte hat sie sich eine Zufallsbekanntschaft ausgewählt. Dabei handelt es sich jedoch ausgerechnet um Philipp Stern, Maries Vater, der vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde und Richter Rudolph ein ungerechtes Urteil zu „verdanken“ hat.
Wilsberg kann Johannes bei seiner Rückkehr in dessen Wohnung zu einem Geständnis bewegen. Er sei in Geldnöten und habe sich leichtsinnig auf den Bankraub eingelassen, was er nun bereue. Er sei auch bereit, sich der Polizei zu stellen. Als er sich in Wilsbergs Begleitung den Rucksack mit der Beute von seiner Mutter zurückholen will, macht diese sich gerade damit in Begleitung von Philipp Stern aus dem Staub. Auch die Polizei ist inzwischen hinter die Zusammenhänge zwischen Richter Rudolph und Stern gekommen und hält diesen für den Entführer. So sind sie den Flüchtigen auf der Spur, die gleichzeitig auch von den beiden Bankräubern „gejagt“ werden, die den Weg ihrer Beute bis zu Sterns Wohnung verfolgt haben.
In ihrer Not flüchten Frau Rudolph und Stern in einen Pfarrsaal, wo gerade die Generalprobe für des abendliche Krippenspiel stattfindet. In diesem Durcheinander kommt es zur Konfrontation aller Beteiligten, bei der es den Bankräubern gelingt, die Frau des Richters in ihre Gewalt zu bringen. Anna Springer erkennt die Bankräuber als die Kleinkriminellen Lutz und Titus Brosch, mit deren Schwester Philipp Stern vor seiner Verurteilung zusammen war. So steht für sie fest, dass der Richter tatsächlich ein Fehlurteil getroffen hatte und nicht Stern, sondern die Brüder die Schuldigen waren. Angeleitet von Eva Römer, ihrer Schwester, die heute den Kostümverleih in Münster betreibt und nun in einer Scheune auf ihre Brüder wartet. Als Wilsberg ihnen heimlich folgt, gerät auch er in die Hände der kriminellen Geschwister, wird aber schon bald von Kommissarin Springer, Overbeck, Ekki und Alex befreit. Nach Festnahme der Schuldigen muss auch Richter Rudolph seinen Fehler gegenüber Stern einsehen und verspricht ihn zu rehabilitieren, da dieser ja nun als Vater seiner zukünftigen Schwiegertochter mit zur Familie gehört.   



 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

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